1000 knG – über das Projekt

1000+ klimaneutrale Gebäude für den Landkreis

Das Projekt 1000 klimaneutrale Gebäude (1000knG)1 im Landkreis Mainz-Bingen soll reproduzierbar aufzeigen, wie die Wärme und Stromversorgung von kleinen Wohngebäuden im Bestand am effektivsten klimaneutral gemacht werden kann. Gleichzeitig soll die Stromversorgungssicherheit gewährleistet bleiben.


Die so gewonnen Erkenntnisse werden allen Interessierten in verschiedensten Formaten zur Verfügung gestellt. Zu diesen Formaten gehören Community-Treffen, EnergieCafé(s) und Workshops. Sie ermöglichen nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe, sondern bieten zudem einen Ort, um Wissen zu teilen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

1000 Klimaneutrale Gebäude im Landkreis Mainz-Bingen

Private Haushalte benötigen rund ein Drittel der Energie

Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist der Gebäudesektor von ganz besonderer Bedeutung. Der Grund: Etwa ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland wird von privaten Haushalten benötigt, vorrangig für das Heizen (Stand 2023). Geheizt wird dabei noch überwiegend mit fossilen Energieträgern.2 Allein im Landkreis Mainz-Bingen schätzt man den Bestand an Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen, die energetisch saniert werden müssten, auf ca. 55.000 (ca. 62 Prozent davon sind vor 1970 erbaut).3 4

Wie man dabei mit einem relativ geringen Aufwand und ohne hohe Investitionen einen großen Nutzen erzielen kann, ist dabei ein oft viel zu wenig beachteter Punkt. In vielen Fällen lässt sich der Energiebedarf mit wenigen Maßnahmen schon erheblich senken. Mehr Informationen dazu finden sie hier.

1000 klimaneutrale Gebäude: das Vorgehen

Daher ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität die Entschwendung* mit Blick auf den Endenergiebedarf (Gas, Öl, Strom). Der verbleibende Endenergiebedarf wird so weit wie möglich mit Umweltenergie (Erdwärme, freie Wärme) und danach mit regenerativem Strom gedeckt. Ein besonderes Augenmerk gilt dem stark steigenden Strombedarf bei großer Kälte.

Dabei wird nicht ein Norm-gerechter, sondern ein individueller und somit Nutzer- und bedarfsgerechter Ansatz verfolgt, der möglichst effektiv zum Ziel führt: einer lokalen, emissionsfreien Wärmeversorgung, die die Stromnetze möglichst wenig belastet, um Strommangellagen auch langfristig zu vermeiden.

Damit die Entschwendung mit Blick auf sanierungsbedürftige Bestandsgebäude gelingt, gilt es zunächst die GebäudeEnergieKennzahlen (GEK) zu erheben. Erfahrungsgemäß führt schon dieser erste Schritt zu einem höheren Energiebewusstsein und dadurch zu einer Reduktion des Energiebedarfs, die schnell im zweistelligen Bereich liegen kann. Das spart bares Geld, das für anderes zur Verfügung steht.

In der zweiten und aktuell laufenden Phase fünf kleine Pilotgebäude möglichst effektiv saniert und dann mit einer Erdsonden-Wärmepumpenanlage ausgestattet, da dies die effektivste Lösung ist. Im dritten Schritt sollen weitere Gebäude folgen.

Als Plattformen für den persönlichen Austausch für alle Interessierten sind entstanden:

Die Termine finden Sie im Veranstaltungskalender und mehr Informationen zu 1000knG hier: Projektbeschreibung 1000 klimaneutrale Gebäude des Umwelt- und Energieberatungszentrums des Landkreises Mainz-Bingen.

Quellen:

  1. Projektbeschreibung 1000 klimaneutrale Gebäude für den Landkreis Mainz-Bingen – Download als PDF ↩︎
  2. Umweltbundesamt https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren ↩︎
  3. UEBZ https://www.mainz-bingen.de/de/Aemter-Abteilungen/bauen-umwelt/Umwelt-und-Energieberatungszentrum/Klimaschutz/UEBZ/UEBZ.php ↩︎
  4. Zahlen, Daten und Fakten rund um den Energieverbrauch in Privathausalten in Deutschland vom BMWK: Download als PDF ↩︎